In 6 verschiedenen Behandlungs-Formen sucht SYMBALLESTHAI® einen an unseren ganzheitlich verstandenen Organen [12] orientierten Wandlungs-Prozess
von einem defizitären Lebensstil hin zur Entfaltung IHRER Salutogenen POTENZEN zu initiieren:
TYP A Blase # Niere-Symballesthai
0ssäre Achtsamkeit
wandelt
Ängstliche Verspannung
in konkrete Gefahr Fürchtende Anspannung
TYP B Perikard # 3-Facher Erwärmer-Symballesthai
Vasale Resilienz
wandelt
Schambesetzte Gewebs-Verklebung
in Geheimnisvolle Immunität
TYP C Gallenblase # Leber-Symballesthai
Muskuläre Authentizität
wandelt
aus Vernachlässigungs-Schuld gegenüber der eigenen Entelechie herrührende Gewebs-Verkümmerung
in Effektvolle Eutonie
TYP D Lunge # Dickdarm-Symballesthai
Dermale Sophrosyne
wandelt
Depressive Verschlaffung
in Ur-Vertrauende Spannkraft
TYP E Magen # Milz-Pankreas-Symballesthai
'Bindegewebige' Gelassenheit
wandelt
Dis-stressige Verkrampfung
in Charismatischen 'Flow'
TYP F Herz # Dünndarm-Symballesthai
Sanguinale E.Motionalität
wandelt
Narzisstische, sich in Burn-out manifestierende Gewebs-Verquellung
in Lebensspendende Liebe
[1] Zum Begriff SYMBALLESTHAI, der als solcher mit ® geschützt ist, siehe dessen Diskussion in einem eigenen Abschnitt dieser website.
[2] Zum von mir weiter entwickelten Begriff der SAKRAL-EKSTASE siehe dessen Diskussion in einem eigenen Abschnitt dieser website.
[3] Zum von mir entwickelten Begriff des HEIL[IG]EN siehe den eigenen Abschnitt dieser website.
[4] Das bedeutet einerseits die Anerkennung und Wertschätzung naturwissenschaftlicher, und damit auch: schulmedizinischer Leistung; Aber auch andererseits: "Was die Schulmedizin nicht kann, ist Zusammenhänge herstellen und Symptome miteinander verketten. Deshalb wird manches eventuell als Wehwechen abgetan, obwohl es eigentlich mit der Erkrankung selbst zu tun hat. Warum bekommt jemand, der immer im Stress ist und viel Kaffee trinkt, früher graue Haare? Warum leidet jemand gleichzeitig unter kalten Füssen und chronischen Kreuzschmerzen? In der Schulmedizin haben diese Dinge nichts miteinander zu tun, in der chinesischen Medizin sehr wohl.
...
Die Domäne der Schulmedizin sind vergleichsweise akute Erkrankungen, wie Schlaganfall, Lungenkrebs oder Herzinfarkt. Alles was chronisch ist, rheumatologische und immunologische Erkrankungen, Allergien, chronische Verdauungsprobleme oder Haarausfall, werden von der TCM besser verstanden - hier steigt die Schulmedizin in der Kausalbehandlung meist aus." [Müller, Michael Rolf, in einem Standard-Interview von Regina Philipp am 27. September 2011 zu: TCM in der Chirurgie. Die Schulmedizin allein ist nicht das Wahre]
[3] 'Religionswissenschaftlich' bedeutet nach Daniel Dennett, 'Religion' zu verstehen, als "wie jedes andere menschliche oder nichtmenschliche Phänomen, den Naturgesetzen unterworfen und somit auch naturwissenschaftlich erforschbar. ... In seiner Untersuchung konzentriert er sich vor allem auf die Gründe und Bedingungen für die Entstehung der Religion, ihre verschiedenen Erscheinungsformen und Ausprägungen sowie auf die Mannigfaltigkeit ihrer Inhalte." Allerdings ist Dennett (und das hängt m.E. damit zusammen, dass er nur 'naturwissenschaftlich' und nicht auch 'geisteswissenschaftlich' orientiert ist) mit seiner Motivation für die Beschäftigung mit Religion zusammen: "Um Handlungsstrategien im Umgang mit religiösen Auswüchsen aller Art entwickeln zu können, muss man zunächst ihre Grundlagen verstehen. Warum hat die menschliche Evolution ein so kostspieliges Phänomen hervorgebracht und am Leben erhalten? Wem nützt die Religion? Ist es wahrscheinlich, dass Religiosität genetisch bedingt ist? Oder sind es eher religiöse 'Meme', die sich erfolgreicher vermehrt haben als ihre Konkurrenten?" (Dennett Daniel C., Den Bann brechen. Religion als natürliches Phänomen, Vlg. der Weltreligionen 2008, ISBN 978-3-458-71011-0, Klappentextinnenseite)
Obige Fragen enthalten teils -so meine Hypothese- auch Themen, denen man durch eine mentalitätshistorische Untersuchung gerecht werden könnte (als Beispiel sei verwiesen auf Le Goff Jacques, Die Geburt des Fegefeuers. Klett-Cotta, Stuttgart 1984, ISBN 3-608-93008-6)
"Der Philosoph Hermann Lübbe beschreibt die Funktion von Religion folgendermaßen: „Religion ist Kontingenzbewältigungspraxis handlungssinntranszendenter Kontingenzen.“ Damit ist gemeint, dass Religion für die schlimmsten Abstürze des Lebens, den Tod, die Trennung, nicht etwa Trost, sondern eine Form des Handelns und der Verarbeitung bietet, die das Umgehen mit solchen Katastrophen überhaupt ermöglicht." (wikipedia Art. "Kontingenz (Soziologie)", Abfr. 7.6.2022)
[4] Mit dieser doppelten Terminologie wird versucht dem gerecht zu werden, was Servan-Schreiber, Die neue Medizin der Emotionen. Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente, 141 erzählt: "... besuchte ich das Institut für tibetische Medizin und unterhielt mich mit einem Arzt darüber wie man hier mit Depressionen und Ängsten umgeht. 'Ihr aus dem Westen betrachtet emotionale Probleme genau verkehrt herum', erklärte er. 'Immer wieder seid ihr überrascht, wenn ihr feststellt, dass das. was ihr Depression oder Angst nennt oder auch Stress, sich in körperlichen Symptomen äußert. Ihr redet von Erschöpfung, von Gewichtsverlust oder -zunahme, von unregelmäßigem Puls, als wären dies körperliche Manifestationen eines mentalen Problems. Wir sehen das eher andersherum: Traurigkeit, Verlust des Selbstwertgefühls, Schuldgefühle, Freudlosigkeit, all das sind mentale Manifestationen eines körperlichen Problems.' "
Vielleicht aber lässt sich die Diskussion, was für das jeweils Andere Manifestation ist, relativieren. Denn -wie Pfau am Beispiel des Schamerlebens aufzeigt- wird das Erröten gemeinhin angesehen als "die physiologische Reaktion auf ein bestimmtes Erlebnis. Nun ist es aber bisher nicht gelungen, tatsächlich nachzuweisen, dass diese Ausdruckserscheinung als Folge eines bestimmten Erlebens, d.h. als Funktion einer messbaren Zeiteinheit, auftritt. Es ist nicht auszuschließen, dass körperliche Ausdruckserscheinungen und emotionales Erleben gleichzeitig auftreten. Die Expressivität des Leibes wäre demnach die sichtbare Unmittelbarkeit psychischen Erlebens und stellt im Rahmen des Schamerlebens eine unteilbare, analytisch nicht zu isolierende Einheit von Körper und Seele dar." (Pfau Bolko, Körpersprache der Depression. Atlas depressiver Ausdrucksformen, Unter Mitarbeit von Isodoro Fernandez. Fotos von Jörg Saibou. Mit einem Geleitwort von Fritz Hartmann, Schattauer: Stuttgart/New York 1994, ISBN 3-7945-1642-7, S,2)
Daher ist es wohl besser von Korrelationen zwischen körperlichen und mentalen Ereignissen zu sprechen; Unter der Überschrift "Die Mechanismen der Emotion bringt Damasio Beispiele für diese Korrelation: "Denken Sie an die Gesichtsmuskeln, die die typischen Konfigurationen der Freude, der Trauer oder der Wut annehmen, an das Erbleichen der Haut bei schlechten Nachrichten oder an das Erröten bei Verlegenheit, an die feuchten und kalten Hände der Furchtsamkeit, das Herzrasen, das mit Stolz einhergeht, oder die extreme Verlangsamung der Herzfrequenz in Situationen des Schreckens. ... die unzähligen Veränderungen, die, von Blutgefäßen, Haut und Herz abgesehen, auch in anderen Organen auftreten. Beispielsweise die Ausschüttung von Hormonen wie dem Cortisol, welche das chemische Profil des inneren Milieus verändert; oder die Sekretion von Peptiden wie Beta-Endorphin oder Oxytocin, die die Arbeitsweise verschiedener Schaltkreise im Gehirn verändern. Eine weitere Reaktion ist die Freisetzung von Neurotransmittern - etwa Monoaminen wie Noradrenalin, Serotonin und Dopamin. Bei Emotionen schütten Neuronen im Hypothalamus, basalen Vorderhirn und Hirnstamm diese chemischen Stoffe aus und verändern dadurch vorübergehend die Arbeitsweise vieler cerebraler Schaltkreise." (Damasio Antonio R., Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins, List Vlg. München1999, 78, 79, [ISBN: 3-471-77349-3])
Allerdings entkommt auch Damasio nicht ganz einem Ursache-Wirkung-Argumentationsstil: "Zu den typischen Folgen einer gedrosselten oder gesteigerten Freisetzung solcher Transmitter gehört der Eindruck, dass sich unsere Denkprozesse beschleunigen oder verlangsamen." (Damasio 79)
[4] Eine ganzheitliche Sicht unserer Organe könnte sich orientieren an
.) Plessner Helmuth, Lachen und Weinen. Eine Untersuchung nach den Grenzen menschlichen Verhaltens, A. Francke Vlg. Bern 1950, 12: "Die Physiologie, eine analytische Wissenschaft, spricht von Funktionen, die relativ isolierte Organe, Herz, Gefäße, Niere, Darm. Lunge haben, und das muss sie, wenn sie in das allgemeine Ineinanderwirken Einblick gewinnen will. Insoweit, also vorläufig, hat es einen guten Sinn, die an ein oder mehrere Organe gebundene Leistung als Funktion von dem Verhalten zu unterscheiden, in dem der ganze Organismus, wenn auch unter bevorzugtem Einsatz bestimmter Organe, in Verbindung mit der Umwelt tritt. Aber in beiden Fällen ist das Prinzip der Gliederung in einzelne abgegrenzte Funktionen bzw. Arten des Verhaltens weder allein im Organismus noch in der Umwelt gelegen, sondern in dem Verband zwischen beiden. Dass dabei nicht immer deutlich ist, was Funktion und was Verhalten ist, kann nicht erstaunen, Übergänge müssen hier sein. Wozu will man z.B. den Schlaf rechnen, das Gähnen, die Atmung, Erröten und Erblassen?"
.) der TCM: "Jedes ... Organ hat neben seiner physischen eine geistige und seelische Funktion. Seele und Geist sind nicht nur im Gehirn angesiedelt, sondern in jeder Körperzelle und im gesamten Schwingungsfeld des Organismus. Die inneren Organe werden in der chinesischen Medizin auch mehr als geistig-seelisch-physische Funktionseinheiten aufgefasst denn als anatomische Form und physiologische Funktion. Wichtig ist, welchen Beitrag ein Organ zur Gesamtpersönlichkeit des Menschen leistet und welche Wechselwirkung es mit anderen Organen hat." (Eckert Achim, Das heilende Tao: gesund im Gleichgewicht der fünf Elemente. Ein Übungsbuch, Freiburg im Breisgau: Bauer 1996 [6.Aufl.], ISBN:3-7626-0365-0, S.16)
[5] "Emotionen bestimmen und lenken unser Leben von Grund auf, aber kaum jemand weiß, wo und wie sie entstehen. Joseph LeDoux berichtet umfassend und anschaulich über dieses faszinierende Gebiet der Hirnforschung. Dabei erläutert er folgende Fragen: Auf welche Weise beeinflussen Gefühle unsere Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gedanken, und Träume? Können wir unsere Emotionen steuern, oder steuern sie uns? Sind sie Erbe unserer evolutionären Urgeschichte oder freie Fähigkeiten?" Für die Entwicklung der Symballesthai-Behandlungen sind insbesondere folgende Fragen von LeDoux wesentlich: "Wann kippt Ängstlichkeit in panische Angst um, wann Begehren in Gier, Liebe in Hörigkeit, Lust in Sucht, Zorn in Hass?" (LeDoux Joseph, Das Netz der Gefühle. Wie Emotionen entstehen, DTV 2001, ISBN 3-446-19308-1, Klappentext Innenseite)
"Ich betrachte Emotionen als biologische Funktionen des Nervensystems. Ich bin überzeugt, dass es uns im Verständnis der Emotionen weiterbringt, wenn wir herausbekommen, wie sie im Gehirn repräsentiert sind. Damit hebe ich mich klar von dem verbreiteten Ansatz ab, der Emotionen als psychische Zustände auffasst, die von den zugrundeliegenden Hirnmechanismen unabhängig sind. Die psychologische Forschung hat äußerst wertvolle Erkenntnisse gebracht, doch der Ansatz, der Emotionen als Hirnfunktionen betrachtet, erklärt sehr viel mehr. ... Wenn wir die Funktionsweise der Emotionen im Gehirn erforschen, kann uns das auch helfen, uns zwischen verschiedenen psychologischen Hypothesen zu entscheiden." (LeDoux Joseph, Das Netz der Gefühle. Wie Emotionen entstehen, DTV 2001, ISBN 3-446-19308-1, S.15).
(zum größeren Kontext siehe: Psychotherapie und Neurowissenschaften. Integration. Kritik. Zukunftsaussichten, hrsg. Böker Heinz und Seifritz Erich, Verlag Hans Huber, Bern 2012, ISBN 978-3-456-85047-4)
Servan-Schreiber David, Die neue Medizin der Emotionen. Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente, o.J.,: "Stress, Angst und Depression sind heilbar - und zwar ohne Medikamente und jahrelange Psychotherapie. Im Inneren des Gehirns befindet sich ein 'emotionales Gehirn', das alle unsere Funktionen kontrolliert, die unser psychische Wohlbefinden beeinflussen, und einen Großteil der Körperfunktionen wie Herz, Blutdruck, das Verdauungs- und Immunsystem dazu. Ist das System im Gleichklang, wachsen uns ungeahnte Kräfte; gerät es aus der Balance, sind Stress, Ängste und Depressionen die Folge (Klappentext der Hülle]
[6] Die Hervorhebung im Wort "BeHANDlung" sucht deutlich zu machen, dass des/r MasseurIn Hand-Kontakt in einer teilw. Analogie zu früher üblichen ärztlichen Palpationen stehen kann:
"Medizinische Kompetenz verdrängt nicht selten ärztliches Verhalten: Anamnese, klinische Untersuchung und Schulung der Wahrnehmung verlieren -so scheint es- an Bedeutung. Die Wichtigkeit des Befundes lässt die Bedeutungshaftigkeit des Befindens in den Hintergrund treten. Dadurch allerdings kommt es zu Störungen und Irritationen der Arzt-Patienten-Beziehung, weil Begegnung zweier Subjekte nur noch bedingt stattfindet." (Pfau Bolko, Körpersprache der Depression. Atlas depressiver Ausdrucksformen, Unter Mitarbeit von Isodoro Fernandez. Fotos von Jörg Saibou. Mit einem Geleitwort von Fritz Hartmann, Schattauer: Stuttgart/New York 1994, ISBN 3-7945-1642-7, Vorwort)
Umgekehrt ist's für den Masseur unerlässlich medizinische Befunde lesen zu können.
[7] "Die Verschränkung seelischer und gesellschaftlicher Fragen zeigt, dass die seelische Gesundheit viel mehr als bloß eine Forderung nach Gesundheit ist: eine gesellschaftliche Form, eine Sprache des Unglücks, in der Misserfolge und Erfolg, Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, das Gute und das Böse ausgedrückt werden. ... In der Sprache der seelischen Gesundheit drücken sich nunmehr zahlreiche Konflikte und Spannungen des Lebens aus, und aus ihrem Vokabular schöpfen wir Handlungsgründe und Möglichkeiten, auf diese Konflikte und Spannungen einzuwirken. Anhand ihrer Begriffe verstehen wir unsere persönlichen Übel als gemeinsame Übel und können eine Bedeutung für unser individuelles Unglück finden, die über uns hinausgeht, auch wenn es uns nicht gelingt, diese Übel praktisch zu reduzieren." (Ehrenberg Alain, Das Unbehagen in der Gesellschaft, Suhrkamp 2011, ISBN 978-3-518-58561-0, S.500)
x Das von mir verwendete Organ-Verständnis steht dem von Damasio's Verständnis der Emotion nahe: "Emotionen haben eine doppelte biologische Funktion. Die erste Funktion besteht darin, auf die auslösende Situation eine spezifische Reaktion hervorzurufen. Bei einem Tier kann die Reaktion beispielsweise so aussehen, dass es davonläuft, sich tot stellt, wütend auf den Feind losgeht oder ein freundliches Verhalten an den Tag legt. Bei Menschen sind die Reaktionen im Großen und Ganzen dieselben, modifiziert, wie zu hoffen ist, durch größere Vernunft und Weisheit. Zweitens hat die Emotion die Funktion, den inneren Zustand des Organismus zu regulieren, so dass er auf die spezifische Reaktion vorbereitet ist. Bei einer Fluchtreaktion wird beispielweise die Blutzufuhr der Beinarterien erhöht, so dass die Muskeln zusätzliche Mengen an Sauerstoff und Glukose erhalten, während beim Totstellen die Herz-und Atemfrequenz verändert wird." (Damasio Antonio R., Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins, List Vlg. München 1999, 71 [ISBN: 3-471-77349-3])
[8] Symballesthai-Massage setzt auf die WANDELBARKEIT von Emotionen.
Dies ist zu konfrontieren/ diskutieren mit Damasio's Thesen zur "Emotion": "Zwar wird die exakte Beschaffenheit und Dynamik das Ergebnis von emotionalen Reaktionen in jedem Individuum durch seine besondere Entwicklung und Umwelt angelegt, doch die Daten sprechen dafür, dass die meisten, wenn nicht alle, emotionalen Reaktionen das Ergebnis einer langen Geschichte evolutionärer Feinabstimmung sind. Emotionen sind Teil der bioregulatorischen Mechanismen, die unserem Überleben dienen." (Damasio Antonio R., Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins, List Vlg. München 1999, 70 [ISBN: 3-471-77349-3])
In seiner Tabelle der "Ebenen der Lebensregulation" (S.73) sind "Emotionen" ("Komplexe, stereotypisierte Reaktionsmuster, zu denen auch sekundäre Emotionen, primäre Emotionen und Hintergrundemotionen gehören) allerdings nur ein Teil der "Lebensregulation": unter ihnen ist die "Basale Lebensregulation" ("Relativ einfache, stereotypisierte Reaktionsmuster zu denen Stoffwechselregulation und Reflexe gehören, der biologische Mechanismus der Prozesse, die zu Schmerz und Lust, Trieben und Motivation werden"), über ihnen "Gefühle" ("Sensorische Muster, die Schmerz, Lust und Emotionen signalisieren, werden zu Vorstellungen") und über diesen die dem "Bewusstsein" zugeordneten "Höheren Denkprozesse": Hier werden "Komplexe, flexible und individuell zugeschnittene Reaktionspläne ... in bewussten Vorstellungen formuliert und unter Umständen als Verhalten ausgeführt".
Welche Rolle kommt "Emotionen" hinsichtlich "Bewusstsein" zu? "Emotionen versorgen Organismen automatisch mit überlebensorientierten Verhaltensweisen. In Organismen, die ausgerüstet sind, Emotionen wahrzunehmen, das heißt Gefühle zu haben, wirken Emotionen bei ihrem Auftreten im Hier und Jetzt auch auf den Geist ein. Doch bei Organismen, die mit Bewusstsein ausgestattet sind, das heißt, die erkennen können, dass sie Gefühle haben, wird eine andere Ebene der Regulation erreicht. Das Bewusstsein macht Gefühle der Erkenntnis zugänglich und unterstützt damit die innere Wirkung von Emotionen. Es versetzt diese in die Lage, den Denkprozess durch Vermittlung des Fühlens zu duchdringen. Schließlich ermöglicht das Bewusstsein jedem Objekt, erkannt zu werden - dem 'Objekt' Emotion genauso wie jedem anderen Objekt -, und verbessert damit die Fähigkeit des Organismus, angepasst zu reagieren, das heißt auf seine besonderen Bedürfnisse einzugehen." (Damasio Antonio R., Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins, List Vlg. München 1999, 74 [ISBN: 3-471-77349-3])
Nach Damasio sind Emotionen also ein relativ enges Korsett: Eben weil nach ihm gilt: "Die Emotion ist-ebenso wie das Bewusstsein- dem Überleben eines Organismus verpflichtet" (Damasio Antonio R., Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins, List Vlg. München 1999, 74 [ISBN: 3-471-77349-3]).
Wenn man allerdings berücksichtigt, dass Damasio unter Emotionen sowohl die "primären oder universellen Emotionen" bringt, also "Freude, Trauer, Furcht, Ärger, Überraschung oder Ekel" sowie die "sekundären oder sozialen Emotionen", also "Verlegenheit, Eifersucht, Schukld, Stolz und andere; dazu kommen jene Regungen, die ich Hintergrundemotionen nennen möchte, etwa Wohlbehagen oder Unbehagen, Ruhe oder Anspannung." (Damasio Antonio R., Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins, List Vlg. München 1999, 67-68 [ISBN: 3-471-77349-3]), wird man fragen können, ob all diese Emotionen nur dem Überleben des Organismus verpflichtet sind - oder ob es dabei nicht doch (auch) -woran sich Symballesthai-Massage orientiert- um Lebensqualität geht.
Wie also -so lautet die Frage- können Emotionen zur Lebensqualität beitragen ? Die Symballesthai-These dazu: Emotionen sollen nicht "abgeschafft", sondern - in Sakral-Ekstase.- gewandelt werden hin zu salutogenen Lebensformen.
Für das Verständnis des damit angesprochenen Wandel sind die Ausführungen Damasio's zu "Die Hirnsysteme, die dem Geist zu Grunde liegen", wesentlich: "...aus den Ergebnissen der experimentellen und klinischen Neuropsychologie, Neuroanatomie und Neurophysiologie ... hat [sich] (ergeben) [ein] Rahmen [der] einen Vorstellungsraum und einen dispositionalen Raum voraus(setzt). Im Vorstellungsraum treten Vorstellungen aller Sinnesmodalitäten explizit auf. Die Inhalte einiger dieser Vorstellungen werden Gegenstand bewusster Erfahrung, während andere Vorstellungen unbewusst bleiben. Im dispositionalen Raum enthalten Dispositionen die Wissensbasis und die Mechanismen, durch die sich Vorstellungen im Gedächtnisabruf rekonstruieren lassen, durch die Bewegungen erzeugt werden können und durch die sich die Verarbeitung von Vorstellungen fördern lässt. Im Gegensatz zu den Inhalten des Vorstellungsraums befinden sich im dispositionalen Raum implizite Inhalte. Vorstellungsinhalte können wir erkennen (sobald das Kernbewusstsein aktiviert wird), während wir von den Dispositionsinhalten keine direkte Kenntnis erlangen können. Die Inhalte von Dispositionen sind nie bewusst und liegen in latenter Form vor. Doch Dispositionen können vielfältige Wirkungen hervorrufen - wie die Ausschüttung von Hormonen in die Blutbahn oder die Kontraktion von Muskeln in den Viszera, in einer Extremität oder im Stimmapparat. Dispositionen enthalten einige Aufzeichnungen von einer Vorstellung, die bei einer früheren Gelegenheit real wahrgenommen wurde, und tragen dazu bei, eine ähnliche Vorstellung aus dem Gedächtnis zu rekonstruieren. Ferner sind Dispositionen an der Verarbeitung einer aktuell wahrgenommenen Vorstellung beteiligt, etwa indem sie beeinflussen, wie viel Aufmerksamkeit der aktuellen Vorstellung geschenkt wird. Wir sind uns nie des Wissens bewusst, das erforderlich ist, um eine dieser Aufgaben zu erledigen, noch wissen wir um die Zwischenschritte, die ergriffen werden. Nur die Ergebnisse gelangen uns zur Erkenntnis, z.B. ein Zustand des Wohlbehagens, Herzrasen, die Bewegung einer Hand, das Bruchstück eines erinnerten Lauts, die verarbeitete Version einer Landschaft, die gerade wahrgenommen wird." (Damasio Antonio R., Ich fühle, also bin ich. Die Entschlüsselung des Bewusstseins, List Vlg. München 1999, 397-398 [ISBN: 3-471-77349-3]
8] Freilich bleibt sowohl in der zitierten 'östlichen' als auch in der 'westlichen' Sichtweise das Problem der Dichotomie von Körper und Geist bestehen (und mir scheint, dass sie sich auch nach Split-Brain-Operationen, also nach [zwar medizinisch begründeter, aber dennoch erfolgten] Zerstörung besonders -zwar in veränderter Nomenklatur-zeigt: "Die linke Hemisphäre traf emotionale Urteile, ohne zu wissen, worüber sie urteilte. Sie kannte das emotionale Ergebnis, hatte aber keinen Zugang zu den Prozessen, die zu diesem Ergebnis geführt hatten. Die emotionale Verarbeitung hatte für die linke Hemisphäre außerhalb ihres Wahrnehmungsbereiches, also unbewusst, stattgefunden. Mit der Split-Brain-Operation schien sich eine grundlegende psychische Dichotomie aufzutun - zwischen Denken und Fühlen, zwischen Kognition und Emotion. Die rechte Hemisphäre war außerstande ihre Gedanken über den Reiz an die linke zu übermitteln, während sie durchaus in der Lage war, die emotionale Bedeutung des Reizes hinüberzubringen." (LeDoux Joseph, Das Netz der Gefühle. Wie Emotionen entstehen, DTV 2001, ISBN 3-446-19308-1, S.17).
LEIDER IST DICHOTOMIE (wie sie etwa bzgl. "Körper" und "Geist" formuliert werden) NICHT BESCHRÄNKT AUF 'WELTFERNE' DISKUSSIONEN, SONDERN IST REAL, WENN WIR WIRKLICH IN UNS ZERFALLEN SIND.
DEMENTSPRECHEND BRAUCHT ES GANZHEITLICHE BEHANDLUNGSFORMEN, IN DENEN
-ORIENTIERT AM GESUNDHEITSVERSTÄNDNIS DER WHO-
UNSERE GESUNDHEIT IM KONTEXT DES GESELLSCHAFTLICHEN, WIRTSCHAFTLICHEN, POLITISCHEN, ZWISCHENMENSCHLICHEN ETC. LEBENS GEFÖRDERT WIRD !
DENN:
"Das gefühlte Fehlen von wirklichem Wohlbefinden sorgt für eine Negativspirale, durch die sich Probleme ständig verschärfen. wir steuern mit hoher Geschwindigkeit einem kranken Gesundheitssystem entgegen.
Gründe dafür gibt es viele. Sicherlich wesentliche Aspekte sind die zunehmende Komplexität und vielschichtigen Herausforderungen des Lebens 2.0. Dazu kommen Überfluss, Überdruss und weit überzogene Erwartungshaltungen. Wir wollen immer alles haben. Und das sofort. Schlimmer noch: Wir können immer alles haben. Und das sofort. Doch um dieses völlig aus der Balance geratene Leben zu führen, zahlen wir einen hohen Preis ...
GENAU GENOMMEN ENTFERNEN WIR UNS KONTINUIERLICH VON JENEM ANVISIERTEN PSYCHISCHEN, PHYSISCHEN UND SOZIALEN WOHLBEFINDEN, ANSTATT IHM NÄHER ZU KOMMEN."
(Mandl Mike, Meridiane. Landkarten der Seele, Bacopa Verlag, 3.Aufl. 2020, ISBN 9783903071759, S.18)
DAS LÄSST FRAGEN:
UND:
"WIR SPÜREN, DASS UNS ETWAS FEHLT.
WIR SUCHEN DANACH."
(Mandl Mike, Meridiane. Landkarten der Seele, Bacopa Verlag, 3.Aufl. 2020, ISBN 9783903071759, S.18)