Eibl-Eibesfeldt, Sütterlin, Im Banne der Angst 

Von der biologischen Furcht zur literarischen Angst

Eibl, Karl

KulturPoetik (Göttingen), 2012-02, Vol.12 (2), p.155-186

ONLINE VERÖFFENTLICHT:JUN 2014https://doi-org.uaccess.univie.ac.at/10.13109/kult.2012.12.2.155

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ABSTRACT

The paper draws an evolutionary line of descent from biological heredity to culture in general and literary forms in particular. Fear is defined as produced through the innate releasing mechanism of all animals in response to actual dangers, while anxiety responds to contingent dangers and dangers that exceed the capacity for fight or flight. The main human strategy for coping with the stress of anxiety about the unknown is the invention of myth, religion, and superstition, which transform anxiety into fear. Another strategy is the cultural development of play into art. The ability to enjoy the excitement without real peril (»Angstlust«, »thrill«), is the basis of literary genres like gothic fiction, horror fiction, or detective fiction. Furthermore, anxiety-based humour can be described as a special case of literary reaction to anxiety. The scope of this notion will be investigated through the example of Franz Kafka.

   

Dem Charakter der Purificatio, also der Säuberung von Überlagerungen, so dass sich das Reine, das Eigentliche zeigt, entsprechend, artikuliert sich Blase 65 (Shu Gu, Beherrscht das Rückgrat. Holzpunkt des Wassers) als 1. Sedierungspunkt, der die Energiefülle eines Organs (der Mutter) mindert, indem er den Übergang der Energie zum nachfolgenden Element (dem Sohn) fördert und beschleunigt (Eckert, Tao, 20), in zweifacher Hinsicht: "Bei manchen Menschen stärkt Shu Gu das Wasserelement - er fördert das Loslassen von Muskelspannungen und die Entdeckung der Langsamkeit. Bei anderen stärkt er das Holz - man wird wacher, nüchterner blickt nach vorne." (Eckert, Tao, 203)

Die mit Ängstlichkeit einhergehenden Muskelspannungen, also etwa ein 'Steifer Nacken', dann auch Schmerzen an der Rückseite der Beine, sowie Schmerzen und Krämpfe der Blase (Eckert, 203), die den eigentlichen Sinn der Angst, also das Überleben zu sichern, torpedieren, können durch Behandlung von Blase 65 reduziert werden und damit besteht -dem Holzelement entsprechend- die Möglichkeit, die Angst-Energie wachstumsfördernd einzusetzen.

Das Motto dafür gibt der Name von Blase 65 ab: "Beherrscht das Rückgrat" - der Rücken als der von uns nicht einsehbare Bereich: der der Angst zugängliche Bereich. Dennoch: das Rückgrat zu beherrschen, das könnte in Analogie zur Lage des Punktes ("Am äußeren Fußrand, im Winkel zwischen Köpfchen und Schaft des fünften Mittelfußknochens", Eckert, Tao, 202) auch fußreflektorisch angegangen werden: entspricht dieser Punkt ja dem Beginn der Brustwirbelsäule.

Hinsichtlich Klassischer Massage ist damit ein Teil der pars transversa des Trapezius angesprochen: mit seinem Bezug zum Acromium bringt dessen Behandlung ein Zusammenziehen der Schultern und damit eben auch ein Angst relevantes Öffnen des Brustkorbs: wie mit einem (durch Rückenwind) aufgeblähten Segel kommt man auf den ungemein raschen Vorwind-Kurs. Somit kann sich Purificatio der Ängstlichkeit ereignen: aus ängstlicher Verspannung des oberen Brustwirbelbereichs wird Anspannung der pars transversa des Trapezius, die diesen Bereich gegen Angriffe von hinten her schützt und gleichzeitig die Schultern zurücknimmt: man also, wie ein Sprionter aus den Startblock heraus-schießt.

 

     B.1. ALS  AUSSTIEG

AUS ANGSTBESETZTER HOROLOGISCHER ZEIT- SOWIE DREIDIMENSIONALER RAUM-KATEGORIE

 

"Wer sich ständig in einem Modus der Befürchtung befindet, der verschließt sich unweigerlich vor den Erfahrungsschätzen seiner Intuition. Denn er misstraut einer Wirklichkeit, die darauf wartet, dass er sich anvertraut. Das ist der werbende Charakter der Weisheit, durch die die wirklich schöpferischen Dinge geschehen"

(So der Geigenbaumeister Martin Schleske, Herztöne. Lauschen auf den Klang des Lebens, adeoVlg., 98)

 

Das mag durchaus stimmen. Aber: WIE kommen wir zu  dieser Wirklichkeit, die auf unserer Anvertrauen wartet ? 

Meine Hypothese:

in SAKRAL-EKSTASE eröffnet sich die SALUTOGENE POTENZ

der OSSÄREN  ACHTSAMKEIT,

die ängstliche Verspannung in furchtsame Aggression zu wandeln vermag

WENN SICH IN ÄNGSTLICHER VERSPANNUNG ZEIGT, DASS ANGST DOMINIERT UND NICHT WIR DIE ANGST BEHERRSCHEN:

PURIFICATIO ÄNGSTLICHER VERSPANNUNG

 MEINT DIE RITUELLE REINIGUNG DER 'BLASEN'/'NIEREN'-ENERGIE VON DEREN SÜNDHAFTER VERWENDUNG.

DASS ALSO DER 'BLASEN'/'NIEREN'-ENERGIE-VERWENDUNG NICHT DEREN ENTELECHIE ENTSPRICHT.

PURIFICATIO SOLL FURCHTSAMKEIT ALS ENTELECHIE FREILEGEN.

 

 

 

"Welche Auswirkungen hat das Fehlen von tiefen, direkten und leidenschaftlichen Empfindungen? Die wichtigste ist Angst ..." [4]

 "Angst löst sich auf, wenn wir das Beängstigende und Ersehnte als das anerkennen, was es ist, nämlich das in die Tat drängende Leben" [15]

 

Damit wird das Doppelgesicht des Narzissmus angesprochen.

Wie aber wird es möglich, sich für das glz. Beängstigend-Ersehnte,

also das Mysterium tremendum et fascinosum (R. Otto) zu öffnen ?

 

[1] Hüther Gerald, Biologie der Angst. Wie aus Streß Gefühle werden, 13. unveränd. Aufl., Vandenhoeck und Ruprecht 2016, 43-44)

[2]Ugur T., Volz H.-P., in: Diagnostik und Ätiologie der generalisierten Angststörung: Diagnose, Differenzialdiagnose und Komorbidität, 100, in: Borwin Bandelow, Behandlung der akuten Panikattacke, in: Angst- und Panikerkrankungen. Ätiologie-Diagnostik-Therapie, Uni-Med Vlg. Bremen-London-Boston 2.Aufl. 2006, ISBN: 3-89599-840-0, S. 100-103)

[3] Ugur T., Volz H.-P., in: Diagnostik und Ätiologie der generalisierten Angststörung: Diagnose, Differenzialdiagnose und Komorbidität, 100, in: Borwin Bandelow, Behandlung der akuten Panikattacke, in: Angst- und Panikerkrankungen. Ätiologie-Diagnostik-Therapie, Uni-Med Vlg. Bremen-London-Boston 2.Aufl. 2006, ISBN: 3-89599-840-0, S. 100-103 

[4]Eckert Achim, Das heilende Tao. Gesund im Gleichgewicht der fünf Elemente, Vlg. Hermann Bauer, Freiburg im Breisgau, 6.Aufl. 1996, 72

[5]Eckert Achim, Das heilende Tao. Gesund im Gleichgewicht der fünf Elemente, Vlg. Hermann Bauer, Freiburg im Breisgau, 6.Aufl. 1996, 72 

[6]Eckert Achim, Das heilende Tao. Gesund im Gleichgewicht der fünf Elemente, Vlg. Hermann Bauer, Freiburg im Breisgau, 6.Aufl. 1996, 74

[7]Eckert Achim, Das heilende Tao. Gesund im Gleichgewicht der fünf Elemente, Vlg. Hermann Bauer, Freiburg im Breisgau, 6.Aufl. 1996, 74

[8]Eckert Achim, Das heilende Tao. Gesund im Gleichgewicht der fünf Elemente, Vlg. Hermann Bauer, Freiburg im Breisgau, 6.Aufl. 1996, 74

[9]Eckert Achim, Das heilende Tao. Gesund im Gleichgewicht der fünf Elemente, Vlg. Hermann Bauer, Freiburg im Breisgau, 6.Aufl. 1996, 74 

Die Befreiung von Ängstlichkeit wird häufig versucht durch Benzos-Medikation: Ein kurzer Blick  auf deren Wirksamkeit

("Benzodiazepine wirken als allosterische Modulatoren am GABAA-Rezeptor, sie komplexieren mit der Benzodiazepin-(BzD)-Bindungsstelle dieses ionotropen Rezeptors. Diese Anbindung ändert die Rezeptorgestalt und führt so zu einer Modulation der Aktivierung des Rezeptors. Die durch klassische Benzodiazepine hervorgerufene positive Modulation erhöht die Affinität des inhibitorisch wirkenden Neurotransmitters GABA an seiner orthosterischen Bindungsstelle. Dadurch nimmt die Öffnungswahrscheinlichkeit des Chlorid-Kanals zu und der Einstrom der Chlorid-Ionen in die Nervenzelle wird verstärkt, was wiederum zu einer geringeren Erregbarkeit der Neuronenmembran führt (durch Hyperpolarisation und Kurzschluss von EPSPs).[Benzodiazepine. In: Lexikon der Neurologie, Wissenschaft-Online-Lexika; abgerufen am 28. Mai 2009]) zeigt-Stichwort  "geringere Erregbarkeit der Neuronenmembran" die beruhigende Wirkung dieser Medikation. 

Freilich wird immer wieder auch auf das Suchtpotential der Benzos hingewiesen - dies lässt f ragen, ob nicht auf andere Weise eine geringere Erregbarkeit der Neuronenmembran erreichbar ist. Diesbezüglich ist auf das bei vielen Lebewesen natürlich  vorkommende GABA zu verweisen, [also auf diesen endogenen Botenstoff, der als biogenes Amin durch  Decarboxylierung der Glutaminsäure gebildet wird, insbesondere von Nervenzellen. Im Gehirn erwachsener Säugetiere ist GABA so der hauptsächliche Neurotransmitter von inhibitorischen (hemmenden) Synapsen; während fetaler Reifungsphasen ist die Wirkung hingegen oft exzitatorisch (erregend). ...GABA entsteht in eukaryoten Zellen durch Decarboxylierung von Glutaminsäure mittels der Glutamat-Decarboxylase (GAD). Damit kann in einem Schritt aus einem exzitatorischen Neurotransmitter ein inhibitorischer werden. wikipedia Art. γ-Aminobuttersäure, Abfrg. 10.2.2022] Freilich kann GABA auch als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. 

Im Kontext der Purificatio wäre allerdings auf die körpereigene Decarboxylierung, also auf die  "chemische Reaktion, bei der aus einem Molekül ein Kohlenstoffdioxid-Molekül abgespalten wird, hinzuweisen. Durch Erhitzen oder durch enzymatische Katalyse kann eine Decarboxylierung besonders leicht bei Carbonsäuren (bevorzugt: β-Ketosäuren) erfolgen."(Wikipedia Art. Decarboxylierung; Abfrg. 10.2.2022) 

Die Frage ist, ob die genannte Decarboxylierung in spezifischer Weise in der Nebenniere erfolgt.

Angstkorrelierte Verspannungen - und  der Wunsch durch Massage Linderung zu erfahren ...

Vermag Massage - und wenn ja: wie- von Ängstlichkeit zu befreien ?

Der Akzent liegt also auf 'Ängstlichkeit', nicht auf der häufig erwünschten Angstfreiheit. Allerdings: Angstfreiheit ist nach den Darlegungen des Psychologen Siegbert A. Warwitz kein erstrebenswertes Ziel, weil es den Sinn der Angst verkennt und nicht nutzt. Dies gilt auch für den Umgang mit gefahrenhaltigen Situationen, die Mut erfordern. Angst ist nach Warwitz auch kein Gegensatz zu Mut und Zivilcourage, sondern ein Korrektiv, das zuträgliche Maß bei Wagnishandlungen zu finden. Erziehungsziel sei das Lernen der Angstreflexion und Angstbeherrschung.

 

Wie also mit ängstlichen Verspannungen umgehen?

Wenn nämlich einerseits gilt  ...

  • "Angst gehört unvermeidlich zu unserem Leben."

 andererseits aber auch:

  • "Wenn nun auch die Angst zu unserem Leben gehört, will das nicht heißen, dass wir uns dauernd ihrer bewusst wären. Doch sie ist gleichsam immer gegenwärtig und kann jeden Augenblick ins Bewusstsein treten, wenn sie innen oder außen durch ein Erlebnis konstelliert wird." [2]
  • und vor allem:

    wenn es dazu gekommen ist, dass sich  "die Angst verselbständigt hat. Dann  fangen Menschen im Kopf an, „the worst case“, die schlimmsten Befürchtungen vorwegzunehmen. Auch dies ist ursprünglich ein Schutzmechanismus, um in inneren Bildern die Situation mit verschiedenen möglichen Ausgangsszenarien zu erleben, und sich so mental und emotional zu wappnen, um sich zu schützen vor der Angst und den weiteren Gefühlen, wenn die befürchtete Situation eintritt …

Verselbstständigt kann sich diese Angst entkoppeln von realen Bedrohungen, sie kann in Situationen auftauchen, in denen man sich evtl. früher schützen musste, dies heute aber nicht mehr nötig ist. Die Szenen im Inneren und im Außen haben sich verändert, Anspannung und Angst bleiben und begleiten den Menschen weiterhin." [1] 

V.a. nach einem traumatischen Erlebnis lässt sich Angst  nicht 'einfach vergessen'.

Universitäre Forschungen [7] zeigten auf, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass Ängstlichkeit, die auch dann noch Gefahr und Bedrohung vermutet, wenn sie schon längst vorbei ist, 'von selbst' verschwindet.

 

Vielmehr braucht es  -wie Andreas Bilkei-Gorzo vom Institut für Molekulare Psychiatrie der Universität Bonn erläutert- "einen aktiven Lernprozess", in dem die Betroffenen erkennen, dass sie keine Angst mehr haben müssen, weil die Gefahr vorüber ist [7]. 

Näherhin: "Wir konnten mit einer Reihe von Experimenten zeigen, dass Dynorphine eine wichtige Funktion bei der Abschwächung von Ängsten erfüllen", erläutert Professor  Andreas Zimmer, Direktor des Instituts für Molekulare Psychiatrie der Universität Bonn. [7]

 

ZIEL IST ALSO DER ERWERB DER FÄHIGKEIT, ZWISCHEN ALLGEMEINEN ANDROHUNGEN UND KONKRET-WIRKLICHEN BEDROHUNGEN DIFFERENZIEREN ZU KÖNNEN !

 

Dementsprechend ergibt sich für eine dem Anspruch

gerecht werden wollende Behandlung die Aufgabe eine der oben angeführten differenzierten Sicht der Angst entsprechende

BEHANDLUNG DER SICH IN VERSPANNUNG ZEIGENDEN HYPERSENSITIVEN  ÄNGSTLICHKEIT anzubieten: 

 

im Rahmen des SALBUNGS-RITUALS EINER SYMBALLESTHAI-MASSAGE erfolgt dies als

A.1. PURIFICATIO  HYPERSENSITIVER ÄNGSTLICHKEIT:                         ÜBERLEBENSWILLE ZEIGT SICH                        

IST INSOFERNE ANGEBRACHT ALS DIESE ERSTE PHASE RITUELLER SYMBALLESTHAI-SALBUNG VON DEN LEBENSHINDERLICHEN ANTEILEN DER ÄNGSTLICHKEIT ZU BEFREIEN UND ANDERERSEITS DAS LEBENSBEWAHRENDE DER ANGST ZU FORCIEREN VERMAG 

Die folgende Geschichte soll dies konkretisieren: 

"In April 2003, the climber Aron Ralston found himself at the floor of Blue John Canyon in Utah, forced to make an appalling choice: face a slow but certain death—or amputate his right arm. Five days earlier he fell down the canyon—since then he had been stuck with his right arm trapped between an 800-lb boulder and the steep sandstone wall. Weak from lack of food and water and close to giving up, it occurred to him like an epiphany that if he broke the two bones in his forearm he could manage to cut off the rest with his pocket knife. The thought of freeing himself and surviving made him so exited he spent the next 40 minutes completely engrossed in the task: first snapping his bones using his body as a lever, then sticking his fingers into the arm, pinching bundles of muscle fibers and severing them one by one, before cutting the blue arteries and the pale “noodle-like” nerves. The pain was unimportant. Only cutting through the thick white main nerve made him stop for a minute—the flood of pain, he describes, was like thrusting his entire arm “into a cauldron of magma.” Finally free, he rappelled down a cliff and walked another 7 miles until he was rescued by some hikers (Ralston, 2010). How is it possible to do something so excruciatingly painful to yourself, and still manage to walk, talk, and think rationally afterwards? The answer lies within the brain, where signals from the body are interpreted. When we perceive somatosensory and nociceptive signals from the body, the experience is highly subjective and malleable by motivation, attention, emotion, and context." (findet sich unter der Überschrift: "Pain Is Necessary for Survival, but Our Brain Can Stop It if It Needs To" in: Touch and Pain, By Guro E. Løseth, Dan-Mikael Ellingson, and Siri Leknes: https://nobaproject.com/modules/touch-and-pain#learning-objectives (Abfr. 4.März 2021)

 

UND WENN MAN DANN WEITERS ANGST nicht bloß als psychisches, sondern ALS

 

VERSTEHT,

SO ERSCHEINT -SO MEINE HYPOTHESE-

EINE BEHANDLUNG INDIZIERT, DIE AUF DIE NACH CHINESISCHER TRADITION VERSTANDENE 'BLASE' SOWIE 'NIERE' FOKUSSIERT:

nämlich insoferne als die LÖSUNG VON MIT ÄNGSTLICHKEIT KORRELIERENDEN VERSPANNUNGEN MÖGLICH WIRD DURCH

spezifische Punkte einer 'BLASEN' BEHANDLUNG,

DIES INSOFERNE ALS 'BLASEN'-BEHANDLUNG  DIE "REGULIERUNG DER AKTIVITÄT DES ZENTRALEN WIE DES AUTONOMEN  NERVENSYSTEMS" UNTERSTÜTZT [4]

Näherhin ist dazu hinzuweisen auf die die amygdalae. Treffen bei ihr als bedrohlich erlebte bzw. als solche eingeschätzte Signale ein, dann 'feuert' sie und aktiviert so für die Kampf- und Flucht-Reaktion. 

Um die Kampf- und Fluchtreaktion auszulösen nutzt die Amygdala das Sympathische Nervensystem, das auf Aktivität einstimmt.

Über die Nervenstränge des sympathischen Nervensystems im Rückenmark gelangt die Information "Gefahr" zum Mark der Nebenniere. Dort werden Adrenalin und - in geringerem Maß - Noradrenalin ausgeschüttet. Sie treiben zum Beispiel den Herzschlag und den Blutdruck in die Höhe, sorgen für eine größere Spannung der Muskeln und bewirken, dass mehr Blutzucker freigesetzt wird, so dass die Muskelzellen besser versorgt werden.

Auf diese Weise werden wir zu Kampf oder Flucht ausgerüstet - also zu einer sinnvoller Reaktion.

Was aber, wenn es sich nur um eine vermeintliche Bedrohung gehandelt hat? Was aber, wenn man in allem und jedem Gefahr wittert? Wenn sich also Ängstlichkeit eingestellt hat? Wenn wir also -vor lauter Angst- nicht mehr wissen, wohin wir flüchten bzw. mit wem wir kämpfen sollten? Dann werden wir wohl erstarren ...; also genau zum Gegenteil dessen kommen, was die Amygdala 'will'.

spezifische Punkte einer 'NIEREN' BEHANDLUNG,

 

 

In die AKUPUNKT-MERIDIAN-MASSAGE nach dem SYMBALLESTHAI-Prinzip übersetzt heißt das Punkte des

 

BLASENMERIDIANS

anzusprechen [die folgenden Akupressur-Hinweise sind entnommen Eckert, Tao der Akupressur und der Akupunktur, 185 ff.), die - im Sinne der oben angesprochenen Purificatio- einerseits das Hypersensitive der Angst/Ängstlichkeit nehmen als auch andererseits den (Über-)Lebens-Willen gerade auf die Bewältigung der gefahrvollen Situation richten. 

  • So Blase 13, die zu akupressieren ist, wenn man keinen Ausweg mehr weiß, tiefe Verzweiflung sich eingestellt hat. Das Qi wird zur Lunge geleitet, die Atmung vertieft sich. Freie Atmung in den Lungenblasen lässt ein Gefühl von Weite und Erleichterung entstehen.
  • Blase 14: bei innerer Unruhe, Herzklopfen, bei Angstgefühlen ...
  • Blase 15 leitet das Qi zum Herzen, näherhin zur unbewussten Seite des Herzens: manche Menschen werden sich ihres Herzens bei diesen Punkten auf eine angenehme und freundlich entspannte Weise bewusst ...; bei vielen aber sind diese Punkte die Rumpelkammer des Herzens, in der Erinnerungen an Enttäuschungen und Herz-Verletzungen lebendig sind: Traurigkeit über den Verlust einer großen Liebe, beklemmende Gefühle, Mühsal, gebrochenes, verhärtetes und bitteres Herz ... 
  • Blase 19 leitet das Qi zur Gallenblase: und lässt so Reizbarkeit, Jähzorn und explosive Wutausbrüche kanalisieren. Anstelle in Verspannungen im mittleren Rücken und Oberbauch zu verfallen wird Unternehmensgeist und Fröhlichkeit, Tanzen und Springen möglich ...

 

 

Diese Akupressurpunkte geben auch die Orientierung ab für den Einsatz der sonst üblichen Massageformen wie Segment- und Klassische Massage.

Auch die Fußreflexzonen-Massage sowie -wenn indiziert: Manuelle Lymphdrainage- wird an 'Blase' orientiert.

[1] Kohler-Spiegel, Helga: Es gibt viele Gründe, Angst zu haben (http://www.feinschwarz.net/es-gibt-viele-gruende-angst-zu-haben/30. Januar 2018)

[2] Riemann Fritz, Grundformen der Angst. Eine tiefenpsychologische Studie, Ernst Reinhardt Vlg., München-Basel 34.Aufl. 2002, 7]

[3] Warwitz, Siegbert A., Die Funktion von Angst und Furcht. In: Ders.: Sinnsuche im Wagnis. Leben in wachsenden Ringen. Erklärungsmodelle für grenzüberschreitendes Verhalten. 2. erw. Aufl., Verlag Schneider, Baltmannsweiler 2016, ISBN 978-3-8340-1620-1, S. 32–39

[4]Eckert Achim, Das Tao der Akupressur und Akupunktur. Die Psychosomatik der Punkte, 4.Aufl.,Stuttgart Karl F. Haug Vlg. 2010, 174

 

[7] https://cordis.europa.eu/article/id/34812-scientists-investigate-why-people-remain-anxious/de