... eine Künstlerin, die wegen Stimm-Problemen um ihren Auftritt bangt, wobei sie gleichzeitig an den Rändern des Kopfwenders (M. sternocleidomastoideus) empfindlich ist ...

 

... ein Fußballer, der beim letzten Spiel einen Schlag im Bereich der Achillessehne erlitten hat und dessen Beine vor dem kommenden Spiel 'vor Angst wie gelähmt' sind ...

 

... ein Theoretiker, der immer (bis hin zum Orgasmus) die Kontrolle behalten 'muss', auch wenn sich schon ein Schiefhals und eine Vergrößerung der Schilddrüse ergeben haben ...

 

... ein Übergewichtiger, der in seiner Übereregbarkeit zu fast-food greift, mit Problemen im Bereich der Knöchel ...

 

... eine berufstätige Mutter, die  -trotz guter Organisation-  in ihrer Zweifach-Belastung die 'Mitte' verloren hat und von diffusen Magenschmerzen  destruiert wird ...

 

... ein Model, das bei den Auftritten seine Probleme im Bereich des Gastrointestinaltrakts sogar an den Schienbeinkanten spürt ...

 

... ein Manager, der zwar 'beinhart' alles 'durchzieht', sich dabei allerdings verspannt ...

 

... ein Chirurg, der unvermittelt nervöse Herzschmerzen spürt, obwohl er -aufgrund seiner Erfahrung- die bevorstehende OP "im kleinen Finger" hat ...

 

... eine (aufgrund ihres Geschlechts, Religion, Nationalität ...) Benachteiligte, der deswegen die "Luft weggeblieben" ist, die keine Kraft mehr in den Lungen, in der Brust, in den Armen spürt ...

 

... ein Politiker, der nicht authentisch sein kann, sondern meint, seine Ansichten unter einem 'Panzer' verstecken zu sollen ...

 

... ein Arbeitsloser, der sich -auch muskulär- nicht mehr zu einem nochmaligen Bewerbungsschreiben aufraffen kann ...

 

... ein Slalomläufer, der - weil er sich seine Hand an einer Stange geprellt hat - spürt, dass er in seinem Oberkörper Kraft verliert ...

 

... ein Liebender, der -insoferne er sich auf bestimmte 'Gegenden' fixiert- mit seiner Sympathie 'ins Leere läuft' ...

 

... eine von anderen bewunderte /beneidete Frau, die es nicht vermag, sich selbst in die Augen zu schauen ...

 

... ein Mitt-Vierziger, der es nicht mehr hinnehmen will, dass ihm 'quasi' auf den Vorderfuß getreten wird, wenn er berechtigte Aufstiegswünsche formuliert ...

 

... eine umstrittene Persönlichkeit, der die Fäden aus der Hand laufen und die auch ihre kleinen Zehen nicht zur Stabilisierung einsetzt ...

 

...

 

...

 

 

Jedenfalls macht es einen qualitativen Unterschied,

 

ob ein "steifer Nacken", "verspannte Schultern", "verhärtete Muskulatur" etc. behandelt werden,

 

oder ob

 

"die Sportlerin X., der Manager Y., der Politiker Z.,  die/der (Kopf-)Schmerzen, Verspannungen, etc. spürt" massiert wird ...

 

 

Um dies auf den Punkt zu bringen:

GANZHEITLICHE(1) MASSAGE,

die dadurch gekennzeichnet ist, dass 

GLEICHZEITIG und GLEICHRÄUMLICH

GEISTIGES UND KÖRPERLICHES BEHANDELT WIRD, 

BERUHT AUF EINEM VERSTÄNDNIS VON

LEIB

ALS "DER TOTALISIERTEN VIELFALT DES GEISTIGEN UND DES KÖRPERLICHEN " [2]

 

Siehe dazu Hermann Schmitz: " ... manifestiert sich die Einheit des Leibes in den ganzheitlichen, ...  leiblichen Regungen, wie Frische, Mattigkeit, Behagen, Unbehagen, Müdigkeit, sofern man sich im Ganzen müde fühlt und nicht nur müde Beine oder müde Augen hat; hierzu gehören auch die Regungen bei den den Leib ganzheitlich durchziehenden Gebärden von Stolz, Geknicktheit usw. " (3)

 

Hingegen: "Wird das Verhalten aus Einzelheiten aufgebaut, so würde der Defekt in der Krankheit bedeuten, dass etwas fehlt, dass bestimmte Funktionen ausfallen. Blindheit würde empiristisch als das Ausfallen eines der fünf Sinne beschrieben. Kurt Goldsteins Sichtweise hingegen, die er in origineller Anknüpfung an die Gestalttheorie entwickelt, geht nicht aus von fünf Sinnen, die man wie isolierte Funktionen abzählen kann, sondern Senorium und Motorium agieren immer als Ganzes. Wenn etwas ausfällt, dann übernehmen die übrigen Organe neue Funktionen, was zu einer Umstrukturierung des ganzen Sensoriums  und Motoriums führt." (4)

 

 

 

[1] siehe Art. Ganzheit, wikipedia Abfr. v. 25.11.17 

[3] Schmitz Hermann, Der unerschöpfliche Gegenstand, Bonn 1990, 115.

[4] Waldenfels Bernhard, Das leibliche Selbst. Vorlesungen zur Phänomenologie des Leibes,  Hrsg. von Regula Giuliani, Frankfurt am Main : Suhrkamp 6.Aufl. 2016, 133